Untersuchungen enthüllen: Es fällt Frauen deutlich leichter als Männern, Matches auf Tinder zu bekommen
Wenn du keine riesengroße Auswahl an Tinder-Matches hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du ein Mann bist. Eine Reihe von Untersuchungen enthüllt nämlich, dass es für Frauen wesentlich leichter ist, Matches auf Tinder zu bekommen. In diesem Artikel erfährst du warum.
Wenn es für dich als Mann mitunter ein Kampf ist, Matches auf Tinder zu bekommen, bist du nicht alleine. Im Gegenteil – zahlreiche Untersuchen und Daten deuten nämlich darauf hin, dass es für Frauen wesentlich leichter ist als für Männer, Matches auf Tinder zu bekommen.
Im Folgenden werden wir auf die Untersuchungen und Daten eingehen, die neues Licht über das sagenumwobene Thema der Tinder-Matches werfen. Um die neu erschienenen Daten zu bestätigen, haben wir auch eine eigene Untersuchung des Phänomens durchgeführt, die du am Ende des Artikels lesen kannst.
Daten von Swipestats
Swipestats ist eine Plattform, die Tinder-Usern die Möglichkeit gibt, ihre Daten zu visualisieren und mit den anderer zu vergleichen.
Über die Jahre sind enorme Menge Daten zusammengekommen, weshalb Swipestats eine der besten und zuverlässigsten Quellen für Information über das Benutzerverhalten von Frauen bzw. Männern auf Tinder ist.
Frauen sind selektiver
Laut einer Untersuchung, die 2021 durchgeführt wurde und auf Daten von Swipestats basiert, sind Frauen viel selektiver als Männer, wenn es um Swipen und Liken auf Tinder geht.
Tatsächlich wischt eine Frau – vergleiche Daten von Swipestats – nur 1 aus 20 Profilen nach rechts, während die Mehrheit aller Männer öfter nach rechts als nach links wischt.
Ein Mann muss durchschnittlich 50 Profile liken, um ein Match zu bekommen; eine Frau nur 3
Es versteht sich fast von selbst: Wenn Frauen allgemein geiziger mit ihren Likes sind, wird es für weibliche Nutzerinnen der Dating-App automatisch leichter, Matches zu bekommen, während es für Männer schwieriger wird.
Vergleiche Swipestats‘ Daten bekommt eine durchschnittliche Frau etwa 3 Matches pro Tag – und das obwohl sie die Mehrheit aller Profile, die ihr angezeigt werden, nach links wischt – während ein durchschnittlicher Mann nur ca. 1 Match pro Tag kriegt.
Die Daten von Swipestats zeigen ebenfalls, dass eine durchschnittliche, weibliche Nutzerin nur drei Profile liken muss, um ein Match zu bekommen, während die gleiche Zahl für einen durchschnittlichen Mann 50 ist.
Mögliche Erklärungen
Es gibt natürlich nicht nur eine Erklärung, warum es für Frauen leichter ist, Matches auf Tinder zu bekommen, sondern mehrere. Im Folgenden werden wir die in unseren Augen wahrscheinlichsten Ursachen dafür erläutern.
Männer nutzen Tinder mehr als Frauen
Es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die darauf hindeutet, dass Männer allgemein aktiver auf Tinder sind als Frauen.
Dies heißt also, dass Männer im Vergleich zu Frauen mehr Zeit auf Tinder verbringen und dementsprechend auch mehr Profile liken – und da die Dating-App so funktioniert, dass dir in erster Linie Profile angezeigt werden, die dich bereits nach rechts gewischt haben, müssen Frauen allgemein nur wenige Vorschlage nach rechts swipen, um ein Match zu bekommen.
Es gibt einen Überschuss an männlichen Usern
Die neusten Zahlen, die wir über die Geschlechterverteilung auf Tinder haben finden können, stammen aus März 2021.
Sie sind also nicht mehr ganz neu, jedoch auch nicht so alt, dass sie nicht mehr relevant sind. Wir schätzen, dass sich die Geschlechterverteilung seit 2021 nicht viel verändert hat.
Damals waren ganze 75% der Tinder-User Männer.
Wenn es heute auch so ist, heißt das, dass das Angebot an Männern deutlich größer ist als das Angebot an Frauen – und dies bedeutet natürlich auch, dass Frauen viel mehr Chancen auf Matches aufgrund der klassischen Angebot- und Nachfragemechanismen haben.
Geschlechtsstereotypes Verhalten
Es kann kein Zweifel sein, dass Frauen und Männer, wenn nicht gleichberechtigt, dann zumindest gleichberechtigter sind als vor nur 20 Jahren.
Doch auch wenn viele der sozialen und finanziellen Unterschiede zwischen den Geschlechtern ausgeglichen worden sind bzw. immer kleiner werden, ist es immer noch unser Eindruck, dass es eine allgemeine Auffassung gibt, dass der Mann den ersten Schritt machen sollte und der Frau hinterherjagen.
Eben diese weiterhin sehr verbreitete Ansicht kann leicht ein Teil der Erklärung sein, warum männliche Tinder-User in der Regel etwas offensiver vorgehen als weibliche Nutzerinnen der App.
Weitere Untersuchungen und Quellen, die den Trend bestätigen
Als einleitend auch erwähnt gibt es zahlreiche Untersuchungen, die bestätigen, dass es für Frauen wesentlich leichter ist als für Männer, Matches auf Tinder zu bekommen.
Tatsächlich haben wir keine Daten gefunden, die etwas anderes andeuten.
In Verbindung mit unserer Recherche für diesen Artikel sind wir unter anderem auf diese Untersuchung aufmerksam geworden: Tinder Experiments II: Guys, unless you are really hot you are probably better off not wasting your time on Tinder — a quantitative socio-economic study
Die Hauptpunkte des Artikels sind folgende:
- Die 80 % am wenigsten attraktiven Männer kämpfen um die 22 % am wenigsten attraktiven Frauen.
- Ein Mann mit einem durchschnittlichen Aussehen wird 1 aus 115 Mal geliked.
- Eine durchschnittliche Frau likt 12 % der Profile, die ihr angezeigt werden, und die Mehrheit der Profile, die Frauen liken, sind dieselben.
Außerdem fanden wir einen etwas älteren aber interessanten Artikel, in dem ein Interview mit Tinder-Mitbegründer Sean Rad erwähnt wird. 2014 soll er New York Times gesagt haben, dass Männer durchschnittlich 46 % der Profile liken, die ihnen angezeigt werden, während Frauen nur 14 % der ihnen angezeigten Profile nach rechts wischen.
Wer sagt, dass wir Deutsche wie andere sind?
Viele der Daten, die wir in diesem Artikel erwähnt und besprochen haben, basieren auf dem Verhalten amerikanischer User*innen auf Tinder. Es ist nicht zu sagen, ob die Ergebnisse die gleichen wären, hätte man dieselben Untersuchungen in Deutschland durchgeführt.
Die deutsche Dating-Kultur hat allerdings viele Ähnlichkeiten mit der amerikanischen, ebenso wie unsere Gesellschaften auf viele der gleichen Werte und Gedanken aufbauen, weshalb es uns sehr überraschen würde, würde sich ein komplett anderes Bild in Deutschland abzeichnen.
Unsere eigene kleine Untersuchung
Um diese ganzen Daten zu bestätigen, haben wir unsere eigene, kleine Untersuchung auf Tinder durchgeführt.
Wie viele Likes bekommt ein schwarzes Bild?
Eigentlich hätten wir gerne zwei Profile erstellt, ein weibliches und ein männliches, mit Bildern von Personen gleicher Attraktivität.
Da Attraktivität aber zum Teil subjektiv und außerdem schwierig zu quantifizieren ist, haben wir stattdessen – um eine identische Vergleichsgrundlage zu bekommen – zwei Profile erstellt, ein weibliches und ein männliches, beide 22 Jahre alt und beide mit einem schwarzen Bild als dem einzigen verfügbaren Bild.
Im Profiltext beider Profile schrieben wir, um sie etwas interessanter zu machen, „Suche eine Frau / einen Mann für unverbindlichen Spaß und gelegentliche Dates. Schreibe für Bilder.“
Beide Profile waren 5 Tage aktiv.
Unsere Ergebnisse
Das Ergebnis war unverkennbar: Im Laufe der fünf Tage, in denen die Profile aktiv waren, bekam „Hannah“ 397 Likes, darunter auch ein paar Superlikes, und konnte ihr Kalender somit ohne Probleme mit „Netflix und Chill“ füllen, während es für „Thomas“ etwas schwieriger war.
Tatsächlich erhielt er kein einziges Like in den fünf Tagen, in denen sein Profil aktiv war.
Unsere Daten bestätigen also, was sämtliche Untersuchungen des Themas ebenfalls festgestellt haben: Dass es für Frauen wesentlich leichter ist als für Männer, Likes und damit auch Matches auf Tinder zu bekommen.
Außerdem enthüllt unsere Untersuchung, dass es für manche Männer sehr attraktiv ist, wenn eine Frau offen zugibt, dass sie nach etwas Unverbindlichem sucht.